Near Infrared & eBooks für die Sommerpause

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Bei der aktuellen Geschwindigkeit mit der die Hersteller neue digitale Kameras und Zubehör auf den Markt werfen fällt es schwer in neue digitale Kameras zu investieren. Das Bessere ist immer gleich “around the corner”. Wenn man jedoch eine solide Ausstattung hat, dann macht es Sinn sich aus dem Update-Zyklus der diversen Hersteller auszuklinken und anstatt in Kameras mal in die eigene photographische (Aus)Bildung zu investieren. Dafür bietet sich vor allem immer die Sommerpause an, wenn man mal die Seele baumeln lassen kann. Meine hauptberufliche Tätigkeit liegt ja in der wissenschaftlichen Auswertung von Bilddaten.

Bei mir ist dann mal endlich Zeit ausschließlich nicht-wissenschaftliche Lektüre zu vertilgen. I.d.R. mache ich dann immer ein Investment bei den entsprechenden Fotografen-Legenden aus den Netzwelten. Interessante Kandidaten (die immer wieder mal etwas publizieren was man lesen sollte) sind z.B.:
Joe McNally (der auch einen wunderbaren PhotoBlog führt),
John Shaw (Naturfotograf),
Thom Hogan (der Nikon Guru schlechthin),
Lloyd Chambers oder
Michael Clarke (Adventure und Sport-Fotograf).

Letztes Jahr war bei mir was von McNally dran (Hot Shoe Diaries).
Dieses Jahr ist der Workflow Primer von Clarke dran: “Adobe Photoshop Lightroom 3 – a Professional Photographer`s Workflow” . In der Vollständigkeit ist dieses eBook einfach klasse und ein wunderbarer “Schmöker” mit guten Workflow-Beispielen, Datensicherungskonzepten, Monitorkalibration etc.. Außerdem auf meiner Liste war der “Digital Infrared Guide” von Lloyd Chambers. Dieser Guide zur NahInfrarot-Fotografie ist zwar etwas älter (von 2007) beinhaltet jedoch einige sehr gute Tipps zum NIR-Workflow und zur Weiterverarbeitung der NIR-Bilder in Photoshop mit einigen sehr praktischen Photoshop “action”-Routinen. Außerdem gibt es einen guten Review aktueller Objektive und deren Performance mit einer NIR-konvertierten DSLR.

Dankbare Motive für NIR Aufnahmen sind historische Gebäude bei schönem Wetter mit Vegetation, da Vegetation im NIR durch die Zellstruktur sehr stark reflektiert entstehen sehr surreale Bilder. Hier die Heilandskirche in Sacrow bei Berlin.

Mosaikiertes Panorama (Nikon D1xIR mit Nikkor AF-D 10,5 mm f2.8G):
group-1-dsc_2541-100_dsc_2543-102-3-images-108

Geometrisch entzerrte Aufnahme mit dem 10,5 mm Fisheye (Nikon D1xIR):
dsc_2565-95

Die Bilder kommen so natürlich nicht aus einer NIR konvertierten Kamera, sondern sehen dann erstmal eher so aus:

dsc_2565

Ein großer Teil der RAW Bildverarbeitung passiert bei mir in Adobe Lightroom. Bei den NIR-Bildern sieht das folgendermaßen aus: der RAW File wird in LR importiert, dann werden in Photoshop die Kanäle getauscht, RGB –> BGR (das ist wichtig, da so der Himmel blau abgebildet wird und der starke Rotstich entfernt wird), in LR wird dann der Kontrast und die Whitebalance optimiert und idR. korrigiere ich auch die Geometrie durch ein jeweils angepasstes Objektivprofil, um z.B. die Verzerrung aus den Fisheye Aufnahmen zu entfernen. Das geht erstmalig direkt in LR mit der Version 3. Dabei werden auch gleich für jedes Objektiv die spezifischen chromatischen Aberrationen und ggf. die Vignettierung entfernt. Danach noch ein paar lokale Modifikationen per “Local Adjustment” oder Modifikationen der Sättigung bzw. Noise Reduction.
Thats it. Einen großen Teil kann man in einem Profil in LR abspeichern bzw. als Batchroutine in Photoshop starten und so gleich eine Vielzahl von Bildern verarbeiten.