Radial Blur zu den German Classics
Ein Effekt den man eindeutig besser in der Nachbearbeitung einbindet ist m.E. der “Radial Blur” oder auch “Radialer Weichzeichner” genannt. Der Effekt ist im Prinzip vergleichbar mit dem Bildeffekt, der entsteht, wenn man bei (längerer) Belichtung wild den Zoomring betätigt. I.d.R. braucht man dafür so ca 1/15 -1/4 Sekunde Belichtungszeit. Bei Aufnahmen von schnell bewegten Objekten ist das allerdings einfach nicht sinnvoll, da man den Zoom Wisch Effekt dann nur bei Unschärfe des eigentlichen Hauptobjektes erzeugen kann.
Der digitale Filter erlaubt eine feine Abstimmung dieses Effektes und das Zentrum des “Zooms” kann auch off-center positioniert werden.
Beispiel hier: Originalaufnahme ohne Ausschnittsveränderung:
Mit Radial Blur Effekt und Zentrum des Radial knapp auf 1/3 Schnitt gesetzt:
Die gleiche Variante in S/W allerdings mit erheblich mehr Kontrast. Der Blur unterstützt sehr schön die Bewegungsdynamik des durch die Welle gehenden Bugs, allerdings stören die Doppelungen der Crew-Köpfe etwas.
Halos entfernt und das Bild noch mehr angeschrägt um die Wirkung zu verstärken:
Die Stärke des Effektes lässt sich sehr präzise steuern, wenn man den Radial Blur über ein zusätzliches Layer anwendet und dann die Transparenz dieses Layers modifiziert bzw. einzelne Teile (unerwünschte Doppelungen) einfach weglöscht (weicher “Radiergummi” in PS).
Man kann das zwar mit allen Bildern machen, es passt aber m.E. gut nur zu wirklich wenigen Bildtypen. Der klassische Wellendurchbruch auf dem AmWindKurs direkt frontal aufgenommen ist sicher kein schlechtes Motiv für derartige Experimente, da hier durch das wegfliegende Wasser bereits eine deutlich radiale Bewegung existiert.
Das Original dieses Bildes jetzt auch im Bildarchiv von www.sailpower.de:
Mtk